Definition:
Diese folgende Definition des Schmerzes wurde von der Internationalen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes ( IASP) 1979 übernommen.
Sie wurde 1976 von Merskey beschrieben und lautet wie folgt:
„ Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit den Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.“
Grundsätzlich ist der Schmerz als Wahrnehmung von äußeren Reizen aufzufassen, der die Unversehrtheit des Körpers eines Individuums bedroht.
( Vermeidungsverhalten / Lernen)
Demnach beinhaltet der Schmerz nicht nur physiologische Vorgänge, sondern schließt auch emotionale und verhaltensbedingte Aspekte ein.
Zu den physiologischen Vorgängen zählen der schädliche Reiz, die Nervenerregung und die Nervenweiterleitung.
Dieser kann auf der segmentalen Ebene schon zu entsprechender Reaktion führen ( Reflexbahn) und / oder an das Gehirn weitergeleitet werden. Im Gehirn kommt es zu einer emotionalen Einfärbung und Bewertung, die auch ins Gedächtnis abgespeichert wird ( Lernprozess, Schmerzgedächtnis). Treten Schmerzen, die im Gedächtnis abgespeichert sind, erneut auf, können bestimmte emotionale und verhaltensbedingte Reaktionen die Folge sein. Zusätzlich kann es bei andauernden Schmerzen zu einer Potenzierung kommen, die wiederum emotionale eingefärbt, bewertet und im Gedächtnis abgespeichert wird ( Schmerzgedächtnis).
An einem einfachen Beispiel soll dies genauer erklärt werden.
Die heiße Herdplatte!
Viele Katzenkinder haben damit noch keine negative Erfahrung gemacht. Tritt nun ein Kätzchen mit seinem Pfötchen auf eine heiße Herdplatte, geschehen folgende Mechanismen und Reaktionen.
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Der thermische Reiz löst eine neuronale Reizung des entsprechenden Nervens aus.
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Diese neuronale Aktivierung wird an das entsprechende Segment des Rückenmarks weitergeleitet.
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Im Rückenmark erfolgt ein Reflex, der die Pfote unverzüglich zurückziehen lässt. Dadurch wird eine weiter Schädigung vermieden bzw. entgegengewirkt.
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Ferne wird die Information vom Rückenmark an das Gehirn weitergeleitet.
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Dort erfolgt sowohl eine Ausschüttung der körpereigenen Endorphine, als auch eine emotionale Einfärbung und Bewertung des Schmerzes. Obendrein wird diese Information in das Gedächtnis abgespeichert ( Lernprozess).
Schmerzen können aber nicht nur akut auftreten, sonder länger andauern bzw. chronisch werden.
Werden solche Schmerzen un- oder unterbehandelt, so kann es zu physiologischen Konsequenzen für den Organismus kommen. Dabei kann sich ein Leidensdruck bilden, der sogar die Lebensqualität einschränkt.
Die physiologischen Konsequenzen von un- oder unterhandelten Schmerzen sind:
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Eine eingeschränkte Atemfunktion. Diese entsteht über die segmentalen Reflexbahnen der Wirbelsäule. Dabei triggern sie einen erhöhten Muskeltonus der interkostalen, abdominalen und Zwerchfellmuskulatur. Somit ist ein ausreichendes Durchatmen nicht mehr vollständig möglich und die Atemkapazität ist eingeschränkt. Verursacht werden kann das durch Schmerzen der inneren Organe ( z.B. Koliken), Wirbelsäulenbeschwerden ( Wirbelblockaden, eingeklemmte Rückennerven, Interkostalneuralgie, Spondylose uvm.) Interkostalneuralgie und Wirbelblockaden können gerne bei Hunden im Sportbereich vorkommen ( z.B. Greyhounds, Hundefrisbee usw. ), aber auch Katzen bleiben nicht verschont. Durch die Schmerzen, den erhöhten Muskeltonus und die eingeschränkte Atemkapazität ist ihre sportliche Leistung eingeschränkt. Darüber hinaus können Schädigungen entstehen.
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Schmerzen verursachen eine sympathische Kreislaufstimulation mit einer vermehrten Ausschüttung von Adrenalin aus dem Nebennierenmark. Dadurch steigt der Blutdruck, die Herzfrequenz und die Herztätigkeit.
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Die Magen- und Darmmotilität ist eingeschränkt.
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Die Urinausscheidung ist erniedrigt. Die kommt durch eine vermehrte Ausschüttung von Aldosteron und Vasopressin zustande.
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Der Metabolismus ist erhöht, da Schmerzen für den Organismus eine Stressreaktion bedeuten. ACTH, Kortisol, Glukagon und die Katecholamine sind als katabole Hormone erhöht, während die anabolen Hormone, wie Insulin, Testosteron und die Wachstumshormone, erniedrigt sind.
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Eine vermehrte Aktivität der Blutgerinnung.
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Emotionale Belastungen und Verhaltensveränderungen, wie Leiden, Angst, Aggression, Abwehrreaktionen ( Katzen, die beißen) , Vermeidungsverhalten, Schlaflosigkeit uvm. können bei der Ausbildung von chronischen Schmerzen die Folge sein.
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Durch die vermehrte Korisolausschüttung kommt es zu einer Immunsuppression. Dies bedingt einer erhöhte Infektanfälligkeit, schlechtere Wundheilung uvm..
Die Akupunktur kann eine deutliche Reduktion der Schmerzen bewirken. Sogar bis zur völlig Ausschaltung des Schmerzes.
Dies kann ich als früherer chronischer Schmerzpatient ( viele Jahre) selbst nur bestätigen. Nicht nur, dass die Akupunktur wirkt, sondern auch die dadurch wiedererlangte Lebensqualität.
Dadurch ist diese Praxis sehr stark auf die Linderung und Bekämpfung von Schmerzen ausgelegt.